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Wikonia:Entscheidungen

Aus Wikonia

Unter dem Begriff Entscheidungen betrachten wir bei Wikonia ein zentrales Instrument gemeinschaftlicher Entscheidungsfindung. Sie ermöglichen es der Community, Veränderungen in verschiedenen Ausprägungen, sowie technische Anpassungen oder organisatorische Fragen gemeinsam zu bewerten und zu beschließen. Anders als informelle Diskussionen zielen Abstimmungen darauf ab, eine klare, nachvollziehbare Entscheidung zu treffen.

Entscheidungen
Rubrik: Richtlinie
Status: Entwurf
Dieser Entwurf der Richtlinie wird erst dann gültig, wenn die Seite und Community sich nicht mehr im Beta-Status befindet.


Die Art und Weise, wie wir Entscheidungen treffen, ist zugleich Ausdruck unserer Grundwerte. Offene Beteiligung erfordert koordinierte Möglichkeiten der Beteiligung. Abstimmungen knüpfen daher unmittelbar an die Richtlinien zu Wikonia:Zusammenarbeit und Wikonia:Umgangsformen an: Sie sind kein Machtinstrument, sondern ein strukturiertes Verfahren, mit dem wir unterschiedliche Sichtweisen fair anhören und zu tragfähigen Ergebnissen gelangen.

Um Klarheit darüber zu schaffen, welches Verfahren wann eingesetzt wird und wie Ergebnisse zu verstehen sind, unterscheidet Wikonia zwischen Diskussionen, projektweiten Abstimmungen und Wahlen. Diese Richtlinie beschreibt die jeweiligen Ziele, Abläufe und Anforderungen und sorgt dafür, dass Entscheidungen transparent, konsistent und im Einklang mit den Grundwerten des Projekts getroffen werden.

Gegenüberstellung der Verfahren
Verfahren Zweck Anwendungsbereich Ergebnisform
Diskussion Klärung eines Themas durch Argumente Artikel, Projekte, technische Fragen gemeinsam erarbeiteter Standpunkt
Abstimmung Entscheidung über projektweite Handlungen Struktur, Rochtlinien, Technik, Layout verbindlicher Beschluss
Wahl Vergabe von Rollen oder Rechten, Anpassung der Benutzerrollen, Änderung der Verfassung personenbezogene Entscheidungen Vertrauensentscheidung

Diskussionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskussionen sind der Ausgangspunkt jeder Entscheidung. Sie dienen der Klärung eines Themas, nicht der Abgabe von Stimmen. Argumente stehen im Mittelpunkt, und eine Diskussion gilt als abgeschlossen, wenn ein tragfähiger gemeinsamer Standpunkt gefunden ist. Dabei ist keine Einstimmigkeit erforderlich – entscheidend ist, dass die Lösung begründet, nachvollziehbar und praktikabel ist.

Diskussionen finden dort statt, wo das jeweilige Thema entsteht: auf Artikeldiskussionsseiten, in Projekträumen oder an technischen und organisatorischen Stellen im jeweiligen Diskussionsnamensraum der Inhaltsseite.

Das Ende von fachlichen Diskussionen kann unterschiedlich sein, das Diskussionen nicht zeitgebunden sind:

  • sie enden, wenn keine neuen Argumente mehr hinzukommen,
  • oder eine Einigung erzielt wurde,
  • oder sie enden einfach offen,

nicht immer wird eine Diskussion einen Zustand erreichen, der als definiertes Ende erkennbar ist.

Tipp:Um eine Diskussion als beendet zu kennzeichnen, kannst du die Vorlage {{Erledigt}} einsetzen.

Für die Diskussionen werden keine expliziten Handlungsanweisungen zum Ablauf gefasst, es gibt eine allgemeine Leitlinie zur Diskussionskultur bei Wikonia.

Fach-Diskussionen werden durch Administratoren weder meditiert, noch moderiert. Lediglich bei Verstößen gegen die Diskussionskultur und Umgangsformen, können Administratoren eingreifen.

Antragsdiskussionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt besondere Diskussionen, die bestimmteren Regeln folgen, da sie inhaltliche Entscheidungen beeinflussen. Diese Diskussionen verfolgen das Ziel, die Meinung der Community zu administrativen Maßnahmen anzuhören, bevor diese getroffen werden.

Eine Besonderheit dieser Diskussionen ist, dass sie nicht im Diskussionsnamensraum der Inhaltsseite stattfinden, sondern an übergeordneten Stellen. Dies dient der Archivierung und Dokumentation der Diskusisonen (die dann auch z. B. nach einer Inhaltslöschung noch sichtbar bleibt.)

Löschdiskussionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskussionen zu Löschung von Inhalten dienen der Klärung, ob eine Seite dauerhaft im Wiki verbleiben soll. Sie sind keine Abstimmung über Sympathien oder persönliche Einschätzungen, sondern eine fachliche Auseinandersetzung mit Relevanz, Qualität, Quellenlage und Zweck der Seite.

Das Ziel einer Löschdiskussion ist es, die Communityperspektive einzuholen, bevor Administratoren über Löschung, Behalten oder Überarbeitung entscheiden. Das Ergebnis ist nicht bindend, wird aber in der Regel als Empfehlung für den weiteren Umgang mit der Seite verstanden.

Löschdiskussionen folgen einem transparenten, aber bewusst einfachen Ablauf. Zunächst wird der per Vorlage der {{Löschantrag}} auf der betroffenen Inhaltsseite gestellt und parallel ein Diskussionsabschnitt auf der Projektseite Löschanträge eröffnet. Anschließend findet ein argumentativer Austausch statt, der sowohl begründete „Löschen“- als auch „Behalten“-Positionen zulässt und bei Bedarf durch entsprechende Vorlagen optisch unterstützt werden kann.

Hinweis:Details zum Erstellen eines Löschantrags und der Verwendung von Vorlagen findest du auch unter Hilfe:Löschen.

Die Diskussion bleibt mindestens sieben Tage geöffnet. Sie kann verlängert werden, wenn die Argumente ausgeglichen sind oder das Thema besonders aktiv diskutiert wird. Nach Ablauf der Frist trifft ein Administrator die Entscheidung und setzt die resultierende Maßnahme um; damit gilt die Diskussion als abgeschlossen.

Achtung:Ein Löschantrag darf nicht von der Inhaltsseite entfernt werden, bis die Diskussion beendet ist.

Antragsdiskussionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diskussionen zu Anträgen betreffen administrative Maßnahmen, die nicht den Inhalt einer Seite bewerten, sondern deren technische oder organisatorische Behandlung. Dazu zählen unter anderem Anträge auf Seiten- oder Versionsschutz, Interwiki-Einträge oder andere Eingriffe in Systemfunktionen.

Diese Diskussionen haben das Ziel, mögliche Auswirkungen abzuschätzen und eine fachlich fundierte Beurteilung im Voraus zu ermöglichen. Da sie technische Konsequenzen für das Arbeitsumfeld anderer Benutzer haben können, wird hier besonderer Wert auf sachliche Argumente und nachvollziehbare Begründungen gelegt.

Die Entscheidung liegt letztlich bei dem Personenkreis, der die technischen Benutzerrechte für die Durchführung der Änderung hat. Sie orientieren sich an der Diskussionslage, werden aber auch Sicherheits- oder Systemaspekte berücksichtigen berücksichtigen.

Ticket-Diskussionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitsdiskussionen für technishce Tickets finden im zugehörigen Phorge-System statt und behandeln ausschließlich technische oder organisatorische Aufgaben. Sie dienen nicht der inhaltlichen Projektsteuerung oder der Bewertung redaktioneller Entscheidungen.

Die Diskussionen in Tickets sollen klar zwischen „Was ist technisch zu tun?“ und „Was soll inhaltlich entschieden werden?“ unterscheiden. Entscheidungen über Inhalte gehören weiterhin ins Wiki; Tickets dokumentieren nur den Arbeitsvorgang zur Umsetzung.

Entwickler und Administratoren nutzen Ticket-Diskussionen, um Abläufe zu planen, Aufgaben zu priorisieren oder Fehler zu klären, ohne die Entscheidungsprozesse im Wiki zu vermischen

Abstimmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abstimmungen dienen nicht der Eskalation festgefahrener Diskussionen. Sie werden dann eingesetzt, wenn es um grundsätzliche, projektweite Entscheidungen geht, die die Struktur oder Funktionsweise von Wikonia betreffen. Dazu gehören etwa:

  • technische Standards (z. B. Gadgets),
  • die Einführung oder Anpassung von Extensions,
  • Veränderungen von Richtlinien und Vorgaben
  • farbliche und typografische Grundentscheidungen oder übergeordnete organisatorische Regelungen.

Eine Abstimmung folgt immer auf eine ausreichende Klärung des Themas. Erst wenn die Diskussion zu einem klar formulierten Vorschlag geführt hat, wird darüber abgestimmt. Das Ergebnis hat bindenden Charakter. Enthaltungen werden dokumentiert, aber nicht gewertet.

Die Standardlaufzeit einer Abstimmung beträgt mindestens 10 volle Tage.

Stimmberechtigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Um zu verhindern, dass durch Mehrfachaccounts Abstimmungen manipuliert werden, ist die Voraussetzung zur Teilnahme mindestens die Benutzergruppe Autor. Hieraus ergibt sich in der Folge, dass Temporäre-Konten (anonyme Accounts) ausgeschlossen sind.

Ablauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Abstimmung beginnt immer mit einem klar formulierten Vorhaben. Der einleitende Benutzer stellt den Antrag, beschreibt kurz den Kontext der vorangegangenen Diskussion und definiert die konkrete Fragestellung. Eine Abstimmung ist also nie der erste Schritt, sondern der Folgeschritt nach einem bereits geklärten inhaltlichen Vorlauf.

Antrag Der Antrag beschreibt, worüber abgestimmt werden soll.

Er enthält:

  • eine eindeutige Fragestellung,
  • einen oder mehre ausformulierte Umsetzungsmöglichkeiten,
  • und eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Diskussion
Terminfindung Abstimmungen haben einen klar sichtbaren Start- und Endzeitpunkt.

Als Mindestlaufzeit gelten 10 volle Tage, damit eine angemessene Beteiligung möglich ist. Die Einleitende Person kann den Zeitraum bei Bedarf begründen und verlängern, wenn die Beteiligung hoch oder das Thema komplex ist.

Veröffentlichung Die Abstimmung erhält eine eigene (Unter-)Seite im Projektnamensraum.

Dort werden Antrag, Fragestellung, Diskussionsstand und Hinweise zur Teilnahme zusammengefasst. Ein Hinweis auf geeigneten Projektseiten oder Portalen sorgt dafür, dass die Abstimmung wahrgenommen wird.

Info:Zusätzlich kann von den Administratoren eine vorbereitete Massennachricht auf alle Benutzerdiskussionsseiten gestellt werden, die sich in die Versandliste eingetragen haben.
Abstimmungsphase Die Abstimmung erhält eine eigene (Unter-)Seite im Projektnamensraum.

Dort werden Antrag, Fragestellung, Diskussionsstand und Hinweise zur Teilnahme zusammengefasst. Ein Hinweis auf geeigneten Projektseiten oder Portalen sorgt dafür, dass die Abstimmung wahrgenommen wird.

Auswertung Nach Ablauf der Frist wird das Ergebnis festgestellt.

Die einfache Mehrheit entscheidet. Die Auswertung enthält:

  • eine kurze Zusammenfassung des Ergebnisses,
  • die gezählten gültigen und ungültigen Stimmen,
  • und (falls nötig) Hinweise auf Besonderheiten der Abstimmung.
Hinweis
Die Auswertung bewertet nicht erneut die Argumente, sondern stellt den Ausgang fest.

Wahlen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wahlen betreffen Personen – nicht Inhalte. Sie kommen zum Einsatz, wenn Rollen vergeben, Rechte neu zugeteilt oder organisatorische Funktionen besetzt werden sollen. Hier steht das Vertrauen der Community im Zentrum.

Wahlen unterscheiden sich sowohl in Laufzeit als auch in Anforderungen von Abstimmungen. Sie laufen länger, sind formaler und sollen langfristig anonymisiert erfolgen, um Einflussnahme zu reduzieren.

Stimmberechtigt sind alle Mitwirkenden, die auch an Abstimmungen teilnehmen können.

Hinweis
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erfolgen die Vergabe, Entzug und Veränderung von Benutzerrechten abweichend von dieser Vorgabe noch ausschließlich über ein Vergabeverfahren durch die Betreibergesellschaft. Sobald die Community diese Funktion eigenständig übernehmen kann, ist diese Richtlinie an dieser Stelle zu überarbeiten.


Abbruch und Wiedereröffnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Verfahren kann vorzeitig beendet werden, wenn der Antrag zurückgezogen wird, sich das Anliegen erledigt hat oder formale Fehler vorliegen. Die Vorgänge werden dokumentiert, aber nicht gewertet.

Wikonia versteht Entscheidungen als gemeinschaftliche Prozesse, nicht als Abstimmungs-Scharmützel. Wiederholte Einreichungen desselben Themas ohne neue Argumente belasten die Community und unterlaufen den Sinn der Verfahren. Admins können in solchen Fällen eine erneute Abstimmung ablehnen oder auf einen späteren Zeitpunkt verweisen, um Konsensblockaden und Abstimmungs-Ping-Pong zu vermeiden.

Wiederholen oder erneute Abstimmung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine abgelehnte oder erfolglos beendete Abstimmung kann erneut eingereicht werden, jedoch nicht unmittelbar im Anschluss. Damit Entscheidungen nicht durch schnelle Neuansetzungen unterlaufen werden, gilt eine Wartefrist von mindestens 90 Tagen. Eine erneute Einreichung ist erst sinnvoll, wenn neue Informationen, geänderte Rahmenbedingungen oder substanziell weiterentwickelte Vorschläge vorliegen. Bloße Wiederholungen ohne inhaltliche Weiterentwicklung werden zurückgewiesen.

Der erneute Antrag sollte kurz darlegen, was sich seit der vorherigen Abstimmung geändert hat und warum eine neue Befassung notwendig ist.

Wiederaufnahme nach formellem Scheitern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wird ein Antrag zurückgezogen, nicht ordnungsgemäß eingereicht oder aus formellen Gründen abgebrochen, gilt dies nicht als regulär „gescheitert“. Eine Wiederaufnahme ist jederzeit möglich, sofern der ursprüngliche Fehler behoben wurde. Je nach Situation kann dabei:

  • derselbe Abschnitt wieder geöffnet werden (wenn es sich um einen reinen Formfehler handelte),
  • oder ein neuer Antrag erstellt werden, wenn sich die Diskussion bereits inhaltlich verästelt hatte.

Abstimmungen, die aufgrund von Streit, Off-Topic-Diskussionen oder Rückzügen chaotisch geworden sind, sollten möglichst bereinigt und klarer neu formuliert erneut eingereicht werden, um eine faire Beteiligung zu ermöglichen.

Wiedereröffnung laufender Abstimmungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laufende Entscheidungen sollen grundsätzlich nicht verlängert oder erneut geöffnet werden, außer es liegen offensichtliche Verfahrensfehler, fehlende Sichtbarkeit oder wichtige neue Informationen vor, die den ursprünglichen Verlauf erheblich beeinflusst hätten.

Eine Wiedereröffnung muss transparent begründet werden und wird von einer Administratorin oder einem Administrator bestätigt.

Vetorecht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das in der Verfassung verankerte Vetorecht der Betreiberin dient ausschließlich dem Schutz des Projekts, etwa bei Sicherheitsrisiken oder rechtlichen Problemen. Es ersetzt keine Community-Entscheidungen, sondern verhindert nur deren Umsetzung, wenn sie dem Projektzweck schädlich sind, oder rechtliche und sicherheitstechnische Probleme verursachen würden.

Das Recht findet nur auf Abstimmungen und Wahlen Anwendung, Diskussionen bleiben davon unberührt.

Transparenz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle Entscheidungsprozesse müssen nachvollziehbar bleiben. Diskussionen, Abstimmungen und Wahlen werden archiviert; ihre Begründungen und Ergebnisse sind dauerhaft einsehbar. Wikonia löscht keine Entscheidungswege, da Lernprozesse nur dann sichtbar bleiben.