Wikonia:Belege
Als Belege bezeichnen wir Nachweise und Angaben zu den Quellen und Materialen, die bei der Erstellung, Veränderung und Aktualisierung von Artikeln im Wiki verwendet wurden. Nur so bleiben Inhalte in einem Wiki seriös, nachvollziehbar und transparent.
Kurz und knapp:
- Im Wikonia-Wiki gilt im Artikelnamensraum eine Nachweispflicht für getätigte Aussagen.
- Verwendete Quellen müssen zu Einhaltung der Grundsätze beitragen, sie sollen neutral, sachlich und nachvollziehbar sein.
- Belege sind dennoch keine Rechtfertigung, Inhalte ungeprüft zu übernehmen oder Fremdtexte ins Wiki zu kopieren.

| Rubrik: | Richtlinie |
| Status: | Gültig seit 15.11.2025 |
| Inhaltliche Änderungen werden auf der Unterseite Änderungen dokumentiert und bedürfen ggf. einer Abstimmung der Community. Erfahre mehr über Richtlinien. | |
Grundsätze und Einordnung
Belege bilden die Grundlage dafür, dass Inhalte im Wikonia-Wiki überprüfbar, verlässlich und fachlich belastbar sind. Unser Ziel ist es, Wissen nicht nur zu sammeln, sondern transparent nachvollziehbar zu machen.
Damit erfüllen wir den Anspruch, den unsere Verfassung an alle Inhalte stellt: Sie sollen informativ, nachvollziehbar und für Außenstehende nachvollziehbar sein. Reine Meinungsäußerungen, PR-Texte, SEO-Inhalte oder nicht belegbare Behauptungen entsprechen nicht dem Qualitätsverständnis dieses Projekts. Besonders im Artikelnamensraum erwarten wir gründlich recherchierte und belegbare Inhalte, die sich durch Klarheit und Substanz auszeichnen.
Belege sind dabei nicht dekoratives Beiwerk, sondern eine zentrale Voraussetzung für die Verlässlichkeit unserer Inhalte. Sie erlauben es den Lesenden, Aussagen zu prüfen, Hintergründe zu verstehen und Quellen unabhängig nachzuvollziehen.
Ebenfalls lässt sich die Relevanz eines Artikels in vielen Fällen nur dann nachweisen, wenn die Aufnahme-Anforderungen unseres Wikis nachgewiesen werden können.
Belegen ist nicht kopieren
Ein Beleg zeigt woher eine Information stammt – nicht, dass man den zugehörigen Text einfach übernimmt. Jede Information, die auf einer Quelle basiert, muss:
- mit einem nachvollziehbaren Beleg versehen sein
- in eigenen Worten formuliert werden
- auf Grundlage einer tatsächlich selbst gelesenen und geprüften Quelle entstehen
Wikonia grenzt sich bewusst von der Praxis ab, Literaturverzeichnisse oder Quellenangaben aus anderen Texten blind zu übernehmen. Diese „Quellen-Adaption“ erzeugt den Anschein von Belegarbeit, ohne dass tatsächlich eine Quelle geprüft wurde. Das ist unzulässig.
- Beispiel für unzulässige Quellen-Adaption
- Ein Fachartikel nennt fünf Studien zu einem Thema. In einem Wikonia-Artikel werden diese fünf Studien als Belege gelistet, obwohl die Autorin bzw. der Autor nur den Fachartikel gelesen hat – nicht die Studien selbst.
- → Bei Wikonia gilt das als ungültige Belegung.
Geltungsbereich
Die Vorgabe zur Belegpflicht ist kontextabhängig anzuwenden, wir beziehen uns dabei immer auf den jeweiligen Namensraum in dem sich der Inhalt befindet.
- Artikel: vollständig und ausnahmslos
- Projekt- und Dokumentationsseiten: empfohlen, bei technische, organisatorische oder historische Aussagen geht
- Hilfe- und Systemseiten: nach Bedarf
- Diskussionsseiten: optional – Hinweise auf Quellen sind erlaubt, Belegpflicht besteht dort nicht
Je technischer oder spezifischer eine Aussage ist, desto klarer muss erkennbar sein, woher sie stammt.
Nachweispflicht
W:Q#NP
Die Nachweispflicht legt fest, wann eine Aussage im Wikonia-Wiki belegt werden muss und welche Anforderungen ein solcher Nachweis erfüllen muss. Sie ergänzt die allgemeinen Grundsätze, indem sie konkret beschreibt, wo die Grenze zwischen sauber belegten Informationen und unbegründeten Behauptungen verläuft.
Belegt werden müssen alle Inhalte, die über allgemein bekannte, triviale oder unmittelbar beobachtbare Informationen hinausgehen. Wikonia versteht sich als fachlich orientiertes Wissensprojekt – daher muss im Artikelnamensraum jederzeit nachvollziehbar sein, woher eine fachliche Aussage stammt und auf welcher geprüften Grundlage sie beruht.
Übersicht zur Belegpflicht
Für die schnelle Einordnung, ob eine Aussage belegt werden muss oder sollte, findest du in unserer Ampel-Tabelle.
| Belegpflicht | Aussagen die:
Vorgaben:Alles, was nicht unmittelbar aus dem Text selbst hervorgeht oder sich für Außenstehende nicht erschließt, benötigt eine nachvollziehbare Quelle.
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| Beleg-Empfehlung |
Tipp:Empfohlene Belege sind keine Pflicht, stärken jedoch die Qualität und Transparenz eines Artikels.
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| Nicht erforderlich |
Vorsicht::„Allgemein gebräuchlich“ darf nicht mit „gefühlt wahr“ verwechselt werden.
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Quellenprüfung
Ein Beleg ist nur dann gültig, wenn die angegebene Quelle tatsächlich selbst gelesen und geprüft wurde. Das bedeutet:
- keine ungeprüfte Übernahme aus Literaturverzeichnissen
- keine Zweit- oder Drittbelege
- keine Weitergabe fremder Quellenlisten
- keine „Das stand im Artikel X, und der hatte Quellen, also nehme ich die mit“-Mentalität
Wikonia akzeptiert keine „nachgereichte Glaubwürdigkeit“. Wer etwas belegt, kennt die Quelle – nicht nur ihren Titel.
Abgrenzung zu Zitaten
Belegen heißt nicht zitieren. Falls ein exakter Wortlaut zitiert wird, gelten die Vorgaben der Zitatrichtlinie. Belege dienen der Nachvollziehbarkeit, Zitate dienen der Darstellung. Beides sind unterschiedliche Werkzeuge.
Mehrfachverwendung und Quellenumfang
Es ist möglich und oft sinnvoll, mehrere Aussagen mit einem Beleg zu stützen – sofern die Quelle diese Aussagen tatsächlich abdeckt.
Ebenso kann eine Aussage mehrere Belege besitzen, insbesondere bei technischen Themen, bei denen Daten von mehreren unabhängigen Stellen bestätigt werden.
- Aufteilung oder Verdichtung erfolgt sinnvoll und transparent:
- Ein Beleg pro Aussage mindestens, mehrere bei Bedarf
- Keine künstliche Streckung („jede Zahl bekommt ihren eigenen Beleg“)
- Keine künstliche Verdichtung („alles mit einem Link erschlagen“)
Geeignete und ungeeignete Quellen
W:Q#GQ
Dieser Abschnitt ordnet ein, welche Arten von Quellen grundsätzlich für Belege im Wikonia-Wiki geeignet sind, welche eingeschränkt verwendet werden können und welche als ungeeignet gelten. Einzelfall-Entscheidungen und Übersichtslisten generell zugelassener Quellen, werden separat gepflegt.
| Geeignet | Diese Quellen gelten als zuverlässig und fachlich belastbar:
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| Eingeschränkte Eignung | Diese Quellen können verwendet werden, müssen aber kritisch geprüft werden:
Achtung:eingeschränkt geeignete Quellen ersetzen keine hochwertigen Quellen, wenn solche verfügbar sind.
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| Ungeeignet | Diese Quellen gelten als nicht belastbar und dürfen nicht zur Belegung verwendet werden:
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Soziale Netzwerke (Social-Media) als Quellen
W:Q#SN, W:Q#Social
Social-Media-Beiträge werden im Wikonia-Wiki grundsätzlich nicht als Quelle akzeptiert. Die Gründe dafür liegen in der Natur solcher Angaben:
- Inhalte sind unbeständig: Beiträge können jederzeit gelöscht, bearbeitet oder unsichtbar gemacht werden
- Plattformen erfordern meist eine Accountpflicht oder sind nur eingeschränkt zugänglich
- starke Tracking- und Profilingmechanismen machen sie als zuverlässige Referenz unbrauchbar
- Inhalte sind oft algorithmisch verzerrt und nicht neutral auffindbar
- Originalaussagen sind nicht verifizierbar (Bots, Fake-Accounts, KI-generierte Inhalte)
- Unternehmens-Accounts veröffentlichen Marketingmaterial, keine neutralen Informationen
- Social-Media fungiert als Verbreitungsplattform, nicht als Primärquelle
Eine Ausnahme besteht ausschließlich für amtliche Stellen, sofern der Social-Media-Post wortgleich und persistent auch auf einer amtlichen Webseite veröffentlicht wurde. In diesem Fall wird die Website, nicht der Social-Media-Beitrag, als Quelle genutzt.
Herstellerangaben und Marketingquellen
Herstellerangaben können verwendet werden, wenn sie neutral und faktisch sind.
| Nutzbare Aussagen | Nicht verwertbar |
|---|---|
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Vollständigkeit von Belegen
Ein Beleg ist nur dann vollständig, wenn er alle Informationen enthält, die notwendig sind, um die zugrundeliegende Quelle eindeutig zu identifizieren und später erneut aufzufinden. Wikonia arbeitet nach dem Grundsatz, dass jede belegte Aussage jederzeit überprüfbar sein muss – unabhängig davon, ob der Link später noch existiert oder das Dokument weiterhin online verfügbar ist.
Ein vollständiger Beleg sorgt also dafür, dass eine Leserin oder ein Leser die Quelle zweifelsfrei wiederfinden, inhaltlich prüfen und kontextuell einordnen kann.
| Mindestangaben | Umgang mit fehlenden Angaben |
|---|---|
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| Diese Angaben ermöglichen es, die Quelle unabhängig vom Format wiederzufinden, selbst wenn sich die URL ändert oder das Dokument an anderer Stelle verfügbar wird. | Inhaltlich brauchbare, aber formal unvollständige Quellen dürfen nur genutzt werden, wenn sie dennoch eindeutig identifizierbar sind und keinen Zweifel an Herkunft und Kontext lassen. |
Identifikationstiefe
Mindestanforderungen |
Mehrere Indikatoren |
Qualität statt Vollständigkeitskosmetik |
|---|---|---|
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Ein vollständiger Beleg muss sicherstellen, dass die Quelle:
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Wenn Quellen mehrere Identifikatoren haben (z. B. Buch mit ISBN und DOI), reicht einer aus. Mehrere dürfen angegeben werden, wenn:
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Ein Beleg soll nicht durch das Hinzufügen irrelevanter oder künstlich gestreckter Angaben „aufgehübscht“ werden. Entscheidend ist nicht die Menge, sondern die Aussagekraft der Informationen:
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Technische Umsetzung und Stil
Wikonia stellt mehrere Belegvorlagen bereit, die sich lediglich durch ihren Schwerpunkt und die abgebildeten Felder unterscheiden. Sie dienen nicht der inhaltlichen Bewertung von Quellen, sondern ausschließlich der einheitlichen Darstellung und einer präzisen, wiederkehrenden Formatierung.
Die Wahl der passenden Vorlage ist eine Frage der Abbildungstiefe: Alle Vorlagen erzeugen Belege im selben Stil, unterscheiden sich aber in den verfügbaren Feldern, um Webquellen, Literatur, Journals, audiovisuelle Medien oder Datensätze sinnvoll abzubilden. Die Verwendung unterschiedlicher Vorlagen ist daher kein inhaltliches Kriterium, sondern ein Formatierungswerkzeug.
Die technische Umsetzung erfolgt grundsätzlich über <ref>…</ref> im Text und <references /> (oder der Vorlage {{Belege}} am Seitenende. Details zur Anwendung → Siehe: Hilfe:Einzelnachweise
Stilistisch hat Wikonia einen, am Havard-Stil orientierten, eigene Zitationsstil, der dazu dient Belegangaben zu vereinheitlichen. Die Fußnoten werden zudem leicht verkleinert mit 90% der Schriftgröße dargestellt → siehe: Zitationsstil.
Umgang mit nicht mehr verfügbaren Quellen
W:Q#Offline
Onlinequellen können sich ändern oder verschwinden. Damit Aussagen weiterhin nachvollziehbar bleiben, muss transparent erkennbar sein, ob eine Quelle noch erreichbar ist und in welcher Form sie geprüft werden kann.
Es gobt drei grundsätzliche Möglichkeiten im Umgang mit Offline-Quellen, die von links nach Rechts gewichtet sind.
1. Aktualität prüfen |
2. Archivversion integrieren |
3. Keine Version verfügbar |
|---|---|---|
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Wenn eine Quelle nicht mehr erreichbar ist, wird immer zuerst geprüft, ob eine aktuelle, fachlich belastbare Alternative existiert.
Stimmen die ursprünglichen Angaben nicht mehr, müssen die Inhalte im Artikel entsprechend angepasst werden. |
Archivlinks sind ein Ausweichmechanismus, kein Standard.Sie werden verwendet, wenn:
Archivversionen dienen der Dokumentation vergangener Zustände, nicht der Aktualität. |
In diesem Fall ist die Quelle nicht mehr prüfbar und faktisch unbelegt:
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Wartung und Transparenz
Es ist uns wichtig, dass wir Quellen, die nicht mehr im Originalstand zur Verfügung stehen deutlich kennzeichnen. Ebenfalls sollte es unser gemeinsames Interesse sein, solche Inhalte sind aufzuspüren und entsprechend zu ersetzen.
Siehe auch
- Wikonia:Zitationsstil – Formatierung und Reihenfolge von Quellenangaben
- Hilfe:Einzelnachweise – Technische Anleitung zur Handhabung der Fußnoten
- Kategorie:Zitatvorlagen – Vorlagen für Belege und Zitate